Photo: WPG

Über den Erfinder Wolfgang-Peter Geller

Wolfgang-Peter Geller wurde 1945 in Hamburg / Germany geboren. Schon als Teenager in Schule und Internat verdiente er sich sein Taschengeld durch Portraitaufnahmen von Mitschülerinnen in der freien Natur. Die Fotos entwickelte er über Nacht und bekam dafür am nächsten Morgen, noch vor Schulbeginn, 50 Pfennig pro Foto. 50 Pfennige klingen nach einem sehr schlechten Geschäft, aber Geller dachte weiter, denn mittlerweile wollten sehr viele Mädels nur noch von ihm fotografiert werden. Da kam schon einiges zusammen.

Zudem waren die Mitschülerinnen für Geller Testmodels, die nichts kosteten und mit denen er sehr gut seine Lichttechniken üben konnte. Da er selbst keinen Blitz besaß, kam er auf die Idee seine Modelle über Spiegel (ausgeliehen aus dem Gemeinschaftsbad des Internats) zu beleuchten. Vor freiwilligen Fotoassistenten konnte er sich kaum retten.

Nach dem Abitur, begann er Jura zu studieren. Mit seinem photographischen Talent finanzierte er dieses Studium auf sehr angenehme Weise. In seinem ersten Nebenjob arbeitete er als Pressefotograf für das Hamburger Abendblatt, später auch für den Stern, die Quick und die Neue Revue.

Geller hatte seinen großen Durchbruch mit seinen dramatischen Fotos vom Ende einer langen Geiselnahme in Süddeutschland, für die er gleich mit zwei der begehrtesten aller weltweit vergebenen Fotopreise ausgezeichnet wurde. Dem WORLD PRESS PHOTO AWARD, sowie dem Preis für die beste Fotoreportagen Serie. Bis heute (2014) hat kein weiterer Deutscher Fotograf den WORLD PRESS PHOTO AWARD nach Deutschland holen können.

Mit diesem WORLD PRESS PHOTO AWARD erregte Geller die Aufmerksamkeit von diversen Werbeagenturen, die ihn beauftragten für sie zu arbeiten. Geller eröffnete bald sein erstes professionelles Fotostudio in Hamburg und arbeitete von dort weltweit für namhafte Magazine und Werbeagenturen. Zu seinen Kunden zählten unter anderem KODAK, AGFA, ZEISS, BAYER und POLAROID, Banken und Versicherungen. Geller prägte über viele Jahre den Foto- und Werbespot Auftritt der Optiker Firma Fielmann („Mein Papi hat keinen Pfennig dazu bezahlt“). Noch heute, fast 40 Jahre später erinnern die aktuellen Fotos an den Stil aus Gellers Kamera.

Was keiner wusste: Geller hatte einige Lieblingskunden, über die er öffentlich kein Wort verlor, weil es damals zu seinem Image als gefragter Werbefotograf nicht zu passen schien.

Z.B. produzierte er mehr als 10.000 Titelfotos, meist in den USA für „Liebesromane mit Herz“. Die Originalromane erscheinen heute noch beim Cora Verlag / Harlequin Romances und sind in den USA wie hier, immer noch ein Renner. Zehntausend Titel wären sicherlich einen Eintrag im „Guinness Book of Records“ wert.

Gellers Leben war von exzessiver Reisetätigkeit für seine Kunden geprägt. 15 Jahre seiner fotografischen Karriere verbrachte er - pro Jahr - mindestens 250 Nächte in Hotelbetten außerhalb Deutschlands.

Ein Auftrag für AGFA brachte Geller wieder einmal nach Los Angeles. Dort fand er sich - mitsamt seinen drei AGFA Kundenvertretern aus Deutschland, drei Models aus Europa, und einer vierköpfigen Crew aus Hamburg - inmitten eines gewaltigen kalifornischen Orkans mit großen Regenmassen, wieder. Als die Wolken aufrissen, gab es besten Sonnenschein, jedoch verhinderte orkanartiger Wind die Aufnahmen am Strand.

Die Wetterverhältnisse zwangen zur Improvisation. Die mitgebrachten Reflektoren erwiesen sich im Wind als zu instabil und die klobigen, schweren Reflektorboards der Filmleute als zu schwer für ein kleines Fototeam. Eine zusätzliche Crew, nur zum Halten der Reflektoren, war nicht mitkalkuliert und erschien Geller auch als unangemessen. Er dachte sich was aus.

Somit entstand in nächtlicher Arbeit auf dem Balkon von Gellers Hotelzimmer der erste Prototyp des SUNBOUNCE Reflektors, der qualitativ gerade mal ausreichend war, um das Shooting zu meistern. Von diesem Erfolg beflügelt, entwickelte Peter Geller aus seinen Prototypen das mittlerweile bei den Profis von Foto und Film weltweit geliebte SUNBOUNCE LIGHTING SYSTEM (zunächst hieß es: CALIFORNIA SUNBOUNCE - benannt nach dem Geburtsort des ersten Reflektors) das er sich weltweit patentieren ließ.

“WORLD PRESS PHOTO” Gewinner in Amsterdam

NICK UT, Gewinner 1972 und WOLFGANG GELLER, Gewinner 1971
Die Gewinnerfotos
Ihre Hoheit Prinzessin Maya Laxmi Devi Rana in Patan, Nepal
Wolfgang-Peter Geller mit dem Maharadscha von Jodpur, Indien